Was kostet ein Fotoshooting?

Jürgen Pagel

Was kostet ein Fotoshooting?

Tatsächlich ist das eine Frage, die sich potenzielle Kundinnen und Kunden nicht nur selbst stellen, sondern die auch mich häufig erreicht.
Die Antwort ist nicht so einfach, wie die Frage auf den ersten Blick vermuten lässt. Denn sie wäre ebenso zu verstehen wie „was kostet ein Auto“, „was kostet der Besuch bei einem Friseur“ oder „was kostet eine Fotokamera“.
Zu unterschiedlich kann man Autos und Kameras konfigurieren oder sich beim Friseur stylen lassen, als dass man diese – im Grunde einfache - Frage auch einfach beantworten könnte.

Wir reden (bzw. schreiben) hier über ein professionelles Fotoshooting im Bereich der Portrait-, der Produkt- oder Fashionfotografie und nicht über die Urlaubsbilder aus dem letzten Spanienurlaub.
Für das, was der geneigte Kunde möchte, bedarf es mehr als nur die Frage nach dem Preis!

  • Erfahrung,
  • Planung,
  • Vorbereitung, Location-Scouting, Lichtkonzeption, Recherche,
  • Durchführung unter Beachtung aller vom Kunden generierten Aspekte inkl. möglicher Unwägbarkeiten, die sich zwar durch eine gute Planung reduzieren, aber niemals vollständig verhindern lassen und nicht zuletzt die
  • zeitaufwendige Nachbearbeitung bzw. Bildentwicklung.

All das funktioniert nur mit Kommunikation. Und diese beginnt definitiv nicht mit der Frage nach dem Preis.
Sondern vielmehr mit meinen Fragen in einem Kundeninterview nach
  • dem Ziel des Shootings,
  • dem gewünschten Bildlook,
  • den beteiligten Personen/ Models,
  • der Location selbst,
  • der Tageszeit,
  • zu erwartenden Problemen bei evtl. notwendigen Genehmigungsverfahren (Drohnen-Flüge, Betreten abgesperrter Flächen und Gebäude, sicherheitsrelevante Themen in industriellen Fertigungsanlagen usw.),
  • den erforderlichen Zeitfenstern (Termine für das Pre-Shooting, Termin für das Shooting selbst und die Zeit bis zur Fertigstellung des Endproduktes),
  • dem zur Verfügung stehendem Budget und anderem mehr.

Und wenn das alles bekannt ist, Unklarheiten ausgeräumt und alle Fragen zur Zufriedenheit aller Beteiligten beantwortet sind, dann – kommt der Preis im Rahmen eines verbindlichen Angebotes. Erst dann und keine Sekunde vorher.
Und das ergibt auch Sinn. Denn das Briefing der Beteiligten (einschl. des Fotografen/ der Fotografin selbst) erspart nicht nur unendlich viel Zeit, die mit Diskussionen und Nachfragen verloren geht, sondern vor allem auch das Geld des Kunden.


Meine Tipps für das perfekte Shooting für alle semiprofessionellen und professionellen Fotografen:

Lasst Euch nicht auf Preisdiskussionen ein. Redet nicht über Preise, sondern über Werte! Jede Diskussion über Eure (hoffentlich kalkulierten Preise), ist verlorene Lebenszeit – für den Kunden UND für den Dich als Fotografen! Unwiederbringlich verloren!

Kalkuliere eine Rabattierung, die Du – warum auch immer – dem Kunden einräumen möchtest, in Deinen Preis ein. Du unterliegst der Kleinunternehmerregelung? Prima. Kalkuliere dennoch die Umsatzsteuer mit ein, ohne sie auszuweisen und lege Dir, wenn du den Auftrag bekommst, 19% des Betrages auf ein extra dafür eingerichtetes Konto. Solltest Du den für die KU-Regelung festgelegten Jahreshöchstbetrag überschreiten und das Finanzamt Umsatzsteuer von Dir einfordern, so kannst Du sie von diesem Konto bedienen.

Wenn der Kunde NACH dem Briefing nicht den Wert Deiner Leistung nicht erkannt hat und immer noch mit Dir über den Preis diskutieren möchte, suche den Fehler zunächst bei Dir. Entweder waren Deine Erklärungen für den Kunden nicht verständlich, zu umfangreich oder zu wenig umfangreich.
Natürlich kann es auch sein, dass das Interesse des Kunden tatsächlich gering ist oder er lediglich auf der Suche nach dem besten Preis ist – ohne Rücksicht auf die damit verbundene Leistung.

Im Zweifelsfall ist es besser, eine Kundin oder einen Kunden ziehen zu lassen!

Auch das Respektieren negativer Entscheidungen gehört im Berufsleben dazu.

©2025 Jürgen Pagel

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