Dein fotografischer Bildausschnitt
Dein fotografischer Bildausschnitt


Willst du das beschnittene Bild drucken lassen, sollte das Seitenverhältnis Deines Zuschnitts den üblichen Druckgrößen entsprechen, damit nicht in der Druckerei noch einmal ein Korrekturschnitt erfolgen muss. Das spart Zeit und Geld.
Die Auflösung reduziert sich
Vermeide es, Fotos auf kleine Bildbereiche zuzuschneiden. Die Auflösung Deines Bildes wird dadurch erheblich verringert. Originale Auflösungen von 40 Megapixeln und mehr, vertragen durchaus einen kräftigen Beschnitt. Die üblichen 24-26 MP jedoch nicht. Am Ende bleiben u.U. nur noch 10 MP und weniger übrig, die zwar für einen Druck auf DIN A4 vollkommen ausreichend sind, jedoch bei näherer Betrachtung bereits pixelig wirken.
Fehler werden vergrößert
Das nächste Problem ist, dass ein Vergrößern eines Bildausschnitts auch dessen Fehler vergrößert. Du musst also in der Nachbearbeitung sehr viel genauer hinschauen und kleine Flecken oder einen Grashalm, der normalerweise gar nicht aufgefallen wäre, entfernen. Nicht das es dazu keine Lösung gäbe, aber es kostet Zeit.
Ist Dein Bild beispielsweise ein wenig unscharf, wird natürlich auch die Unschärfe verstärkt. Das, was bei einem großen Bildausschnitt niemandem auffällt, wird nach dem Beschnitt ein Problem. Gleiches gilt auch für das Luminanz- bzw. das Farbrauschen.

Möglichkeiten des Beschnitts
- Die einfachste Möglichkeit, den Bildausschnitt nachträglich neu zu definieren, ist es, die Ausrichtung zu ändern – von Vertikal zu Horizontal oder umgekehrt.
- Des Weiteren kannst Du einen anderen Bildausschnitt festlegen. Vielleicht hast Du im Vordergrund etwas, auf das Du verzichten kannst. Dann „schneide“ den Vordergrund weg und Du erhältst einen anderen Ausschnitt Deines Ursprungsbildes.
- Das Komponieren eines Bildes muss erlernt werden und setzt Erfahrung voraus. Manchmal ist es besser, das Motiv zentral zu setzen oder gem. der Drittelregel (die Du nicht immer einhalten musst) zu positionieren.
- Oft enthalten Fotos störende Elemente. Entweder hast Du das beim Fotografieren und der Vorauswahl Deines Bildausschnitts einfach nicht gesehen oder Du konntest den Bildausschnitt auf Grund der vorherrschenden Situation nicht anders setzen. Dann kannst Du das in der Bildbearbeitung korrigieren.
- Ein wesentlicher Bestandteil der Bildeinteilung sind der negative und der positive Raum. Gelegentlich passiert es jedoch, dass der negative Raum deutlich zu groß geraten ist. Diesen kannst Du dann in der Bearbeitung reduzieren, ohne das Hauptmotiv dabei zu beeinflussen.
- Standard und für die meisten Anwendungen geeignet ist das 3:2-Format. Es gibt jedoch Motive oder Situationen, in denen ist die Verwendung eines anderen Formats angezeigt – z.B. in den sozialen Medien (besonders Instagram). Wenn der Raum im Bild es hergibt, kannst Du das Format im Nachhinein verändern und anpassen.
Fazit
Am besten ist es ohne Zweifel, den Bildausschnitt im Vorfeld festzulegen. Das erspart Dir Zeit bei der Nachbearbeitung und führt zwangsläufig dazu, dass Du Dir mehr Gedanken über Deine Art der Fotografie machen musst. Nicht immer aber hast Du dazu die nötige Zeit. Sich bewegende Motive, Festivitäten, Menschen auf der Straße u.a. leben von dem Augenblick, von der gerade vorherrschenden Situation. Um in der Bildbearbeitung noch ausreichend Möglichkeiten für einen Beschnitt zu haben, solltest Du in diesen Situationen den Bildausschnitt lieber etwas größer wählen, um noch Raum für einen Beschnitt zu haben.
©2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design
Neunzehn58 Photographie







