Kein Smartphone für professionelle Fotografien
Warum Sie für professionelle Unternehmenspräsentationen nicht Ihr Smartphone verwenden sollten

Mal schnell für die neue Website ein paar Bilder gemacht. Entweder Sie machen die Bilder selbst oder beauftragen einen Mitarbeiter der Personalabteilung, weil der beim letzten Betriebsfest so tolle Bilder gemacht hat.
In Ermangelung einer professionellen Kameraausrüstung, geschweige denn eines geeigneten Licht-Setup, mal eben schnell das Smartphone zur Hand genommen und ein paar Bilder "geschossen". Lieber ein paar mehr, denn dann ist die Auswahl größer.
Das Ergebnis? Gar nicht mal so schlecht. Für Facebook, für einen Instagram-Post oder für die private Präsentation auf eben einem Handy sehen die Bilder passabel aus.
Und genau darum geht es mir. Mir liegt es fern, die Handyfotografie schlecht zu reden. Sie hat ihren Reiz und zweifelsfrei ihren Einsatzzweck. Aber wenn Sie Ihr professionelles Unternehmen, in das Sie viel Herzblut stecken bzw. gesteckt haben einem Handy überlassen, ist das am falschen Ende gespart.
Solange die Bilder auf dem Handy bleiben, ist alles gut. Betrachten Sie sich diese jedoch aus der Nähe bzw. auf einem 16:9 Screen eines PC's oder Mac's, kann das Ergebnis nicht mehr zufriedenstellend sein (siehe Bild oben).
Links sehen Sie das Bild mit einer Canon M50 (24 MP) aufgenommen (vergrößert auf 100%). In der Mitte mit einem iPhone der neuen Generation (Sie sehen schon deutliche Qualitätsverluste) und rechts den gleichen Ausschnitt mit einem 46 MP Handy. Trotz der vermeintlich höheren Auflösung wird die Qualität noch einmal deutlich schlechter. Sie müssen das nicht an der Marke festmachen. Die Ergebnisse sind - egal mit welchem Handy und Kamera - stets dieselben.
Warum ist das so?
Das iPhone 14 Pro hat einen 1/1,28-Zoll-Sensor mit 48 MP, die Canon M50 besitzt einen CMOS-Sensor APS-C 22,5 x 15,0 mm mit 24,1 MP. Bei so einem kleinen Sensor, wie dem des iPhone, der alle Informationen aufnehmen und auf eine sehr kleine Fläche komprimieren muss (Pixeldichte), kommt es zwangsläufig zu Verlusten, an denen auch das RAW-Format, in dem aufgenommen werden kann, nichts ändert. Es muss also Kameraintern erheblich nachgebessert werden. Dieses geschieht mittels einer integrierten Bildbearbeitungssoftware, die angepasst an die jeweilige Bildsituation, eingreift, Kanten glättet, Rauschen entfernt, nachschärft, den Kontrast erhöht und vieles andere mehr. Sie haben darüber nur eine geringe bis gar keine Kontrolle, zumal Ihnen in der Regel auch die Software wie Lightroom oder/ und Photoshop nicht zur Verfügung steht. Die Verluste an Schärfe können aber auch mit der Software nicht mehr ausgeglichen werden.
Das alles fällt auf einem Handyscreen nicht auf, all das sieht man ein Instagram nicht. Dort sehen die Bilder klasse aus. Aber selbst bei geringfügiger Vergrößerung, wie das zwangsläufig auf Webseiten der Fall ist, kommt die mindere Qualität zum Vorschein.
Zum besseren Verständnis verlinke ich an dieser Stelle das Video von Rico Best.
Das Handy ist prima. Ein schlechtes, weniger scharfes Bild ist zweifelsfrei besser, als gar keines. Das Handy hat man immer dabei, die große Kamera eher selten. Aber darum geht es ja nicht.
Sie wollen professionelle Bilder für ein professionell aufgestelltes Unternehmen? Ich kann Ihnen versichern, dass weder Porsche noch Mercedes Benz, weder OLYMP noch Stihl als weltgrößter Motorsägenhersteller Bilder aus dem Handy auf ihren Webseiten veröffentlichen - ich weiß es, denn ich arbeite für drei dieser vier weltgrößten Unternehmen.
Fazit
Lassen Sie den Personalsachbearbeiter seinen Job machen, in dem er sich auskennt. Kümmern Sie sich um den Fortbestand und die Entwicklung Ihres Unternehmens - das ist Ihre Kompetenz.
Überlassen Sie das Fotografieren denjenigen, die das als Beruf gewählt haben und deren tägliches Brot es ist, solchen erfolgreichen Menschen, wie Sie es sind, die tägliche Arbeit zu erleichtern.
© 2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design
Neunzehn58 Photographie







