Meine Meinung zur "Jagd auf Likes"
Die Jagd auf "Likes"


So heißt die Dame sicher nicht Gerda Brauner und interessiert sich für DEINE Art der Fotografie, sondern ausschließlich dafür, dass Du den Link zur WhatsApp-Nummer anklickst und sie im Optimalfall Geld mit Deinen heterosexuellen Interessen verdient. Im ungünstigsten Fall fängst Du Dir auf Deinem Android-System (iOS ist diesbezüglich eher unauffällig) einen Virus ein, den Du nicht mehr los wirst. Auch ein Neustart oder ein Backup sind dabei in aller Regel nicht die geeignete Maßnahmen. Klar klickst Du das nicht an. Weil Du das ja alles weißt. Das dachte ich beim Enkeltrick, auf den jeden Tag einige Dutzend alte Leute regelmäßig hereinfallen, auch immer.
Aber darum geht es nicht. Solche oder ähnliche Profile täuschen eine gewaltige Zahl an Follower vor, die gar nicht existent sind. Sie setzen Dich also erneut unter Druck, etwas für die Anzahl auf Deinem Account zu investieren. Facebook noch Instagram reagieren vollkommen unzureichend auf Meldungen dazu. Klar. Wieso sollten sie auch? Letztendlich bringt ihnen das auf irgendeinem Wege Geld. Und das nicht wenig.
Ich persönlich säubere mein Profil regelmäßig von solchen Accounts. Kein Wunder ist die Zahl der Follower gering ist. Dafür sind es wenigstens "Echte".
Übrigens finden sich tatsächlich auf Accounts wie bei Ben Jaworsky relativ wenige dieser Fake-Accounts. Er hat aber auch mit Sicherheit jemanden angestellt, der sein Profil regelmäßig pflegt - was bei der Mehrzahl der User eher nicht der Fall ist.
Du bist ein Teil dieses Systems, in dem Du bei diesem Spiel mitmachst. Das hört niemand gerne. Aber es ist nun mal so.
Was also kannst Du stattdessen tun?
- Gelassen bleiben.
- Dich nicht treiben lassen.
- Kein Geld als Hobbyfotograf investieren - zumindest nicht in Instagram und Facebook. Kauf Dir Leiber ein tolles Objektiv.
- Gut von Böse unterscheiden lernen.
- Nicht traurig sein, wenn Du nur wenige Follower hast.
- Und auch nicht traurig sein, wenn Du nur wenige Likes für ein Bild auf Instagram erhält. Das heißt nämlich nicht, dass es Niemandem gefällt, sondern lediglich, dass der Algorithmus es nicht für notwendig erachtet hat, dass einer großen Gemeinde zu zeigen.
- Poste dennoch. Das alles muss Dich nicht abhalten, Bilder zu posten oder Dir Bilder von anderen anzuschauen. Denn das kann erstens hilfreich bei Deiner eigenen Entwicklung sein und zweitens durchaus Spaß machen.
- Laufe nicht jedem Trend hinterher. Gerade sind Reels angesagt. Morgen ist es etwas anderes. Videos zu produzieren und das täglich, ist extrem aufwendig. Guter Inhalt, Mehrwert für Jeden - das ist bei täglichen Reels echt schwierig und extrem zeitaufwendig.
- Nutze lieber die gewonnen Zeit dazu, Dich auf Messen zu zeigen, tolle Bilder zu machen und bei Unternehmen vorstellig zu werden - das bringt allemal mehr, als jeden Tag Stunden damit zu verbringen, Post's abzusetzen - verbunden mit der Hoffnung, dass bei den paar Hundert mal einer dabei ist, der für das, was Du anbietest auch bereit ist, zu zahlen. Alles andere ist in 99% der Fälle einfach nur eine Lüge. Punkt.
- Warum eigentlich immer 10 Tipps ;-)?
Nein, im Ernst. Strukturiere Deine Vorgehensweise. Nehme Dir an einem Tag in der Woche eine oder zwei Stunden Zeit und plane Deine Post's voraus. Du kannst bestimmen, wann ein Post veröffentlicht wird. So wird dieser automatisch zu der eingestellten Uhrzeit und an dem von Dir definiertem Tag abgesetzt - ohne, dass Du noch weitere Arbeit damit hast. So bist Du täglich "Online" und die Zahl der erreichten Konten wird ständig wachsen.
Die Profis machen das übrigens genauso. Schaue einmal täglich in Deine Mails bzw. auf Deinen Account, um auf ernstgemeinte Nachrichten ggf. schnell antworten zu können. Alles andere kannst Du getrost dem Algorithmus überlassen ;-).
©Jürgen Pagel 2021 LICHTWERK.DESIGN
Neunzehn58 Photographie







