CODE OF HONOR

Jürgen Pagel

Der Ehrenkodex - ein Novum in der Fotografie

Manche mögen das altertümlich finden, verschroben, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Aber ist es das wirklich? Ist es nicht vielmehr so, dass wir uns alle nach mehr Zuverlässigkeit im Privaten, in der Politik, in der Partnerschaft sehnen? Und geben wir uns nicht vor dem Altar das Versprechen füreinander da zu sein - in guten wie in schlechten Zeiten? Oder ist das jetzt neuerdings auch obsolet? Wohl kaum.

Einige Berufsbilder kennen bereits einen solchen Ehrenkodex. Der Deutsche Sportbund hat beispielsweise einen Ehrenkodex, der Bundesverband Personal Training e.V. hat 2018 einen Ehrenkodex für Personal Fitness Trainer veröffentlicht - mit allerdings bescheidener Resonanz.

In der Fotografie gab es - von einigen Kolleginnen und Kollegen abgesehen, die über sogenannte "No go's" in der Fotografie YouTube-Videos veröffentlicht haben - das bisher in schriftlicher Form nicht.
Wir von Lichtwerk.Design haben uns daher gedacht, dass es dazu langsam Zeit wird - nachdem uns die Politik zunehmend in Puncto Verlässlichkeit, Planbarkeit und Strukturierung von Zukunftsmaßnahmen im Stich lässt (übrigens ein Passus "Frei von politischen Meinungsäußerungen, aber nicht frei von politischer Meinungsbildung").

Und so geschah es. Sehr wahrscheinlich ist unser "CODE OF HONOR" noch nicht vollständig, aber für's Erste finden wir ihn gut. Wenn Du, lieber Leser, Ergänzungsvorschläge oder konstruktive Kritik daran hast, bist Du herzlich eingeladen, mit uns darüber zu diskutieren.

Eigentlich sind das alles Selbstverständlichkeiten. Aber unsere Erfahrung und die berichte anderer Kolleginnen und Kollegen zeichnen leider ein anderes Bild. Zu wenig in sich gefestigt ist das Berufsbild des Fotografen. Alleine auf Instagram erreichen uns jeden Tag tausende Fotos, deren Herkunft mindestens genauso zweifelhaft ist, wie manche Ersteller selbst. Wirkliche Profis sind da wenige am Werk. Warum auch? Schnell ein paar Schnappschüsse gemacht, mit Photoshop oder Instagram-eigenen Programmen bearbeitet und fertig ist das Bild. Bitte versteht mich nicht falsch - ich weiß sehr wohl, dass es auch professionelle Fotografen gibt, die solche Plattformen zur Werbung nutzen. Alles legitim. Aber für uns ist so ein "Code of honor" noch einmal ein nächster Schritt. Niemand muss, aber jeder kann. Und wer mag, kann ja das für ihn nicht Passende weglassen.

Wir laden Dich also nicht nur ein, mit uns zu diskutieren, sondern zu kopieren. Gerne erlaubt. Wir würden uns freuen, wenn wir unseren Ehrenkodex demnächst öfters zu lesen bekommen. Noch viel mehr freuen wir uns jedoch darüber, dass sich die Kolleginnen und Kollegen auch daran halten.


© Jürgen Pagel LICHTWERK.DESIGN

Neunzehn58

von Jürgen Pagel 06 Mai, 2024
Jeder Fotograf kennt Phasen, in denen man seine Kamera am liebsten in irgendeiner verstauben lassen möchte. Frust baut sich auf, die Motivation ist auf dem Tiefpunkt angelangt.
05 Mai, 2024
Warum ein Wasserzeichen bzw. eine Signatur? Grundsätzlich ist jede Fotografie urheberrechtlich geschützt. Daran ändert auch ein Verkauf des Bildes nichts. Das Urheberrecht verbleibt beim Eigentümer, dem Ersteller der Fotografie. Wird das Bild gegen den Willen (außerhalb eines Vertragswerkes) des Eigentümers verwendet, stellt dies einen Verstoß gegen das Urheberrecht dar. Der Rechteinhaber ist somit berechtigt, einen Schadensersatz geltend zu machen. Die Spanne liegt nach geltender Rechtsprechung zwischen 50-375 Euro pro Bild - je nachdem, ob das Bild gewerblich genutzt wurde oder lediglich der Urheber nicht genannt worden ist. Allerdings handelt es sich in der Rechtsprechung jeweils um Einzelfälle. Eine anwaltliche Beratung ist in jedem Fall vorzuziehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Bild durch eine Signatur geschützt wurde oder nicht, denn dieser Umstand ändert nichts am Urheberrecht.
von Jürgen Pagel 29 Apr., 2024
Folgende beiden Aussagen finden sich im Netz und hört man in diversen Workshops immer wieder mit der sicherlich guten Absicht, einem Anfänger den Spaß an der Fotografie nicht zu vermiesen. Aber stimmt das wirklich oder ist nur die halbe Wahrheit. Wie so oft lautet die Antwort des vielzitierten Radio Eriwan*): „Im Prinzip ja. Aber es kommt darauf an …“. Auf was es ankommt und unter welchen Voraussetzungen diese „Weisheiten“ eine unbefriedigende Antwort darstellen, möchte ich dem nachfolgenden Beitrag erläutern.
von Jürgen Pagel 23 Apr., 2024
Die Darstellung des Hintergrundes wird maßgeblich durch die Brennweite beeinflusst. Bei gleicher Blende (hier f/2.8), die für Schärfentiefe verantwortlich ist, verändert sich die Bildwirkung bei verschiedenen Brennweiten maßgeblich.
von Jürgen Pagel 22 Apr., 2024
Ich bin mir bewusst, dass dies ein langer Text ist und viele das nicht gerne lesen. Aber keiner kann sagen „Das habe ich nicht gewusst“. Ich bin auch kein Freund von Aussagen wie „dieses Objektiv musst Du haben“ oder „das ist das Beste“ oder „kaufe diese Kamera oder keine“. Das ist alles sehr vielschichtiger, als es auf den ersten Blick den Anschein hat, und bedarf sorgfältiger Überlegungen, um nicht in die Kostenfalle zu tappen oder dem G.A.S. (Gear Acquisition Syndrome) zu verfallen.
von Jürgen Pagel 21 Apr., 2024
Food-Fotografie ist kein Hexenwerk. Jedem können großartige Food-Fotos gelingen. Statt mehrere Flat-Lays zu kaufen – diese sind im Verbund teuer (ca. 400 Euro für 5-8 Stück), reicht auch eine Tischlerplatte, die entsprechend lackiert werden kann. Anleitungen dazu finden sich im Internet. Abschatter und Reflektoren gehören zur Ausrüstung eines jeden Fotografen. Und wer sich an das Blitzen nicht herantraut, fotografiert mit Tageslicht. Der Einstieg ist einfach. Mit der nötigen Übung und immer besser werdenden Ergebnissen kommt die Professionalität.
von Jürgen Pagel 17 Apr., 2024
Im Prinzip gilt ein allgemeines Betretungsrecht der freien Landschaft. Doch das bedeutet nicht, man darf überall und jederzeit herumspazieren. So sind Naturschutzgebiete ebenso tabu wie dauerhaft genutzte Flächen, etwa Weinberge oder Obstkulturen. Das heißt, sie dürfen nur auf Wegen betreten werden. Felder, Wiesen und Weiden sind tabu, wenn sie in einer Nutzung sind. Das heißt, zwischen Aussaat und Ernte beziehungsweise bis zur Mahd hat außer dem Landwirt niemand etwas auf den Flächen zu suchen. Das gilt auch, wenn kein Zaun und kein Schild extra darauf hinweisen. Auch gilt – das ist in den Landesverordnungen geregelt – in der Brut- und Setzzeit eine Leinenpflicht für Hunde.
von Jürgen Pagel 11 Apr., 2024
Spontan ist prima. Spontan ist spannend. Aber selbst spontane Fotos bedürfen in der Kamera einer gewissen Grundeinstellung, damit es schnell geht, wenn es darauf ankommt.
von Jürgen Pagel 09 Apr., 2024
Aus "Lichtwerk.Design" wird Neunzehn58. Dieser ungewöhnliche Name hat mein Geburtsjahr als Hintergrund und findet im Internet in diesem Zusammenhang keine Verwendung - außer als Domain für den Relaunch. Das ist gut so. Nicht so gut waren häufige Verwechslungen mit dem Namen Lichtwerk.Design, den sich offensichtlich viele zu eigen gemacht haben. Meine Homepage ist (aus technischen Gründen) weiterhin auch unter https://lichtwerk.design erreichbar. Neunzehn58 wird auf diese Page weitergeleitet, so dass Sie mit beiden Webadressen zum gleichen Ziel kommen.
von Jürgen Pagel 09 Apr., 2024
… so ein paar Dinge, die müssen einfach raus. Ihr kennt das, oder? Was mir in der letzten Zeit in der Fotografieszene echt auf den Zeiger geht (inspiriert von Cliff Kapatais).
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