Fotografiere nicht jeden Sch....

Jürgen Pagel

Fotografiere nicht jeden Sch....

Das Bild entstand übrigens nach einem heftigen Regenguss, bei dem ein Acker gespült wurde und sich dessen Bestandteil über die Straße ergossen haben. Der Schlamm kam schon zu den Türen hinein und den Rest bekam mein geliebtes Auto durch einen entgegenkommenden SUV-Fahrer, der sich offensichtlich einen Höllenspaß draus gemacht hat, mit Volldampf durch den Schlamm zu fahren und dabei alle im Stau stehenden Fahrzeuge bis über das Dach mit Matsch eindeckte.

Aber zum Thema.
Ich werde immer wieder gefragt, wie viele Bilder ich denn so in der Woche mache. Meine Antwort: manchmal gar keines. Nicht ein einziges Bild. Nichts. Außer solche, die ich gleich wieder lösche und nur der Routine im Umgang mit den Kameras dienen. Aber selbst das ist eigentlich nicht mehr nötig, da ich einen Systemwechsel von Canon auf Fujifilm vollzogen habe und bei den Fuji-Kameras - bis auf das eine oder andere Knöpfchen - die Bedienelemente nahezu identisch sind. Was nicht passt, wird durch Veränderung der Tastenbelegung passend gemacht.



Warum mache ich nicht jeden Tag Bilder?
Ich folge in aller Regel meiner Projektplanung. Ich fotografiere eine Reihe. Ist das Projekt abgeschlossen, überlasse ich es dem Zufall, ob nicht etwas dazu kommt oder nicht. Wenn's passt, warum nicht? Wenn nicht, dann eben nicht.
Gerade läuft das Projekt "Handwerk hat goldenen Boden" - eine Auftragsarbeit. Da ist alles andere, was von dem eigentlichen Thema ablenkt, eher hinderlich. Weil die Bearbeitung der Bilder immer Zeit erfordert, di ich lieber für das Projekt verwende, denn Zeit ist nicht unendlich vorhanden.

Fotografiere nicht jeden Sch....
Das meine ich wirklich ernst. Das Hunderte Landschaftsbild, zum fünfundzwanzigsten Male dieselbe Tasse aus der selben Perspektive. Das ist keine Bereicherung und nutzt niemanden. 128 mal die Burg Hohenbeilstein, bei jedem Wetter, aus nahezu jeder Perspektive. Ja. Schön anzuschauen, aber einen wirklichen Gewinn stellt es nicht mehr dar. Es wird mit keinem Mal besser, weil es schon tausende hervorragende Bilder von der Burg gibt. Das Netz ist voll davon.
Das ist in meinen Augen auch nicht das, was ich unter "Kreativität" verstehe. Kreativität ist auch mal Pause machen. Ist auch mal eine Woche lang die Kameras nicht anfassen und mich stattdessen mit Ideen zu befassen, die mich und vor allem die Kunden nach vorne bringen, di sich glücklich machen, die Emotionen wecken. Oder sich noch einmal der Bildbearbeitung widmen und das letzte Quäntchen aus einem schon viermal bearbeiteten Bild herausholen. Oder ein Bild mit vollkommen anderen Einstellungen noch einmal machen. 

Deswegen fotografiere ich nicht jeden Sch.... und manchmal eine ganze Woche gar nicht.

©Jürgen Pagel 2021

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Neunzehn58

von Jürgen Pagel 06 Mai, 2024
Jeder Fotograf kennt Phasen, in denen man seine Kamera am liebsten in irgendeiner verstauben lassen möchte. Frust baut sich auf, die Motivation ist auf dem Tiefpunkt angelangt.
05 Mai, 2024
Warum ein Wasserzeichen bzw. eine Signatur? Grundsätzlich ist jede Fotografie urheberrechtlich geschützt. Daran ändert auch ein Verkauf des Bildes nichts. Das Urheberrecht verbleibt beim Eigentümer, dem Ersteller der Fotografie. Wird das Bild gegen den Willen (außerhalb eines Vertragswerkes) des Eigentümers verwendet, stellt dies einen Verstoß gegen das Urheberrecht dar. Der Rechteinhaber ist somit berechtigt, einen Schadensersatz geltend zu machen. Die Spanne liegt nach geltender Rechtsprechung zwischen 50-375 Euro pro Bild - je nachdem, ob das Bild gewerblich genutzt wurde oder lediglich der Urheber nicht genannt worden ist. Allerdings handelt es sich in der Rechtsprechung jeweils um Einzelfälle. Eine anwaltliche Beratung ist in jedem Fall vorzuziehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Bild durch eine Signatur geschützt wurde oder nicht, denn dieser Umstand ändert nichts am Urheberrecht.
von Jürgen Pagel 29 Apr., 2024
Folgende beiden Aussagen finden sich im Netz und hört man in diversen Workshops immer wieder mit der sicherlich guten Absicht, einem Anfänger den Spaß an der Fotografie nicht zu vermiesen. Aber stimmt das wirklich oder ist nur die halbe Wahrheit. Wie so oft lautet die Antwort des vielzitierten Radio Eriwan*): „Im Prinzip ja. Aber es kommt darauf an …“. Auf was es ankommt und unter welchen Voraussetzungen diese „Weisheiten“ eine unbefriedigende Antwort darstellen, möchte ich dem nachfolgenden Beitrag erläutern.
von Jürgen Pagel 23 Apr., 2024
Die Darstellung des Hintergrundes wird maßgeblich durch die Brennweite beeinflusst. Bei gleicher Blende (hier f/2.8), die für Schärfentiefe verantwortlich ist, verändert sich die Bildwirkung bei verschiedenen Brennweiten maßgeblich.
von Jürgen Pagel 22 Apr., 2024
Ich bin mir bewusst, dass dies ein langer Text ist und viele das nicht gerne lesen. Aber keiner kann sagen „Das habe ich nicht gewusst“. Ich bin auch kein Freund von Aussagen wie „dieses Objektiv musst Du haben“ oder „das ist das Beste“ oder „kaufe diese Kamera oder keine“. Das ist alles sehr vielschichtiger, als es auf den ersten Blick den Anschein hat, und bedarf sorgfältiger Überlegungen, um nicht in die Kostenfalle zu tappen oder dem G.A.S. (Gear Acquisition Syndrome) zu verfallen.
von Jürgen Pagel 21 Apr., 2024
Food-Fotografie ist kein Hexenwerk. Jedem können großartige Food-Fotos gelingen. Statt mehrere Flat-Lays zu kaufen – diese sind im Verbund teuer (ca. 400 Euro für 5-8 Stück), reicht auch eine Tischlerplatte, die entsprechend lackiert werden kann. Anleitungen dazu finden sich im Internet. Abschatter und Reflektoren gehören zur Ausrüstung eines jeden Fotografen. Und wer sich an das Blitzen nicht herantraut, fotografiert mit Tageslicht. Der Einstieg ist einfach. Mit der nötigen Übung und immer besser werdenden Ergebnissen kommt die Professionalität.
von Jürgen Pagel 17 Apr., 2024
Im Prinzip gilt ein allgemeines Betretungsrecht der freien Landschaft. Doch das bedeutet nicht, man darf überall und jederzeit herumspazieren. So sind Naturschutzgebiete ebenso tabu wie dauerhaft genutzte Flächen, etwa Weinberge oder Obstkulturen. Das heißt, sie dürfen nur auf Wegen betreten werden. Felder, Wiesen und Weiden sind tabu, wenn sie in einer Nutzung sind. Das heißt, zwischen Aussaat und Ernte beziehungsweise bis zur Mahd hat außer dem Landwirt niemand etwas auf den Flächen zu suchen. Das gilt auch, wenn kein Zaun und kein Schild extra darauf hinweisen. Auch gilt – das ist in den Landesverordnungen geregelt – in der Brut- und Setzzeit eine Leinenpflicht für Hunde.
von Jürgen Pagel 11 Apr., 2024
Spontan ist prima. Spontan ist spannend. Aber selbst spontane Fotos bedürfen in der Kamera einer gewissen Grundeinstellung, damit es schnell geht, wenn es darauf ankommt.
von Jürgen Pagel 09 Apr., 2024
Aus "Lichtwerk.Design" wird Neunzehn58. Dieser ungewöhnliche Name hat mein Geburtsjahr als Hintergrund und findet im Internet in diesem Zusammenhang keine Verwendung - außer als Domain für den Relaunch. Das ist gut so. Nicht so gut waren häufige Verwechslungen mit dem Namen Lichtwerk.Design, den sich offensichtlich viele zu eigen gemacht haben. Meine Homepage ist (aus technischen Gründen) weiterhin auch unter https://lichtwerk.design erreichbar. Neunzehn58 wird auf diese Page weitergeleitet, so dass Sie mit beiden Webadressen zum gleichen Ziel kommen.
von Jürgen Pagel 09 Apr., 2024
… so ein paar Dinge, die müssen einfach raus. Ihr kennt das, oder? Was mir in der letzten Zeit in der Fotografieszene echt auf den Zeiger geht (inspiriert von Cliff Kapatais).
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