Erneute Rückrufaktion bei der Nikon Z8?

Jürgen Pagel

Erneuter Rückruf der Nikon Z8?

Rückrufaktionen sind quer durch alle Branchen keine Seltenheit. Sie betreffen heutzutage überwiegend Probleme mit der Elektronik.
Anders bei der "neuen" Nikon Z8. Bei einigen Kameras kann das Objektiv nicht an der Kamera befestigt werden. Nikon gibt dabei die Möglichkeit, betroffene Kameras anhand der Seriennummer zu prüfen. Hier geht es zur Nikon-Webseite.

Bahnt sich nun ein erneuter Rückruf an?
Wie das Magazin PhotoGrafix berichtet, scheint es bei einigen Besitzern zu einer Lockerung der Befestigungsösen gekommen zu sein, was zumindest in einem beschriebenen Fall dazu führte, dass die Kamera zu Boden fiel und anschließend nicht mehr zu nutzen war.
Nikon selbst hat sich anscheinend dahingehend geäußert, dass dieses Problem nicht unbekannt sei und man im Rahmen der ersten Rückrufaktion dies überprüfen wolle.


Was bedeuten solche Rückrufaktionen?
Man darf wohl davon ausgehen, dass es sich nicht um eine neue Form der Kundenbindung handelt - das ginge anders besser. Und grundsätzlich können dort, wo Menschen arbeiten auch Fehler verursacht werden.
Traditionell werden Kameras, einschließlich Systemkameras, teilweise in Handarbeit hergestellt. In den letzten Jahren haben jedoch viele Hersteller zunehmend automatisierte Produktionsprozesse und Robotertechnik in ihre Fertigungslinien integriert, um die Effizienz und Genauigkeit zu erhöhen und die Produktionskosten zu senken.
Einige Komponenten, wie z. B. Linsen und Sensoren, erfordern aufgrund ihrer technischen Komplexität und Präzision immer noch eine gewisse Handarbeit. Es ist auch möglich, dass einige hochwertige oder spezialisierte Kameras mehr Handarbeit erfordern, um sicherzustellen, dass sie den hohen Qualitätsstandards entsprechen.
Man darf davon ausgehen, dass vollautomatisierte Fertigungsprozesse auf dem Vormarsch sind. 
Ob die bekannten Fehler bei Nikon in der Fertigung mittels Handarbeit zu suchen sind, weiß ich nicht.
Ich weiß jedoch, dass die Rücksendung einer Kamera ins Produktionsland eine mehrwöchige Ausfallzeit bedeutet. 

Für einen Hobbyfotografen mag das noch einigermaßen akzeptabel sein - für einen Profifotografen ist es das jedoch nicht. Schon mal gar nicht bei der Z8, die für den professionellen Einsatz eher gedacht ist, als für die Hobbyfotografie. 4.600 Euro + Objektiv (500 - 1.000 Euro) sind schon ein ordentlicher Betrag, den ein Hobbyist wohl kaum auszugeben bereit ist. Glücklich kann sich derjenige schätzen, der eine solche Kamera bei einem autorisierten Händler erstanden hat. Dort dürfte er u.U. mit einer Ersatzkamera für die Dauer der Instandsetzung rechnen. Derjenige, der im Katalog gekauft hat, genießt diesen Vorzug wohl eher nicht.
Vor allem aber verlieren potenzielle Kunden das Vertrauen. Und bei jedem Kauf auf dem Gebrauchtmarkt wird künftig zu überprüfen sein, um welches Modell es sich konkret handelt und ob die anstehenden Reparaturen auch tatsächlich durchgeführt wurden. Das macht den Kauf nicht einfacher - auch wenn man durchaus beim Kauf einer wenig genutzten Kamera einiges an Geld sparen kann.

So kam es auch in der Vergangenheit (jüngst 2022 bei der Canon R5C oder 2005 bei Fujifilm und Nikon) immer wieder zu Rückrufaktionen. Man kann nur hoffen, dass sich dies nicht so entwickelt, wie in der Fahrzeugindustrie, wo Käufer neuer Modellpaletten allzuoft als "Versuchskaninchen" missbraucht werden, um im Nachhinein neue Software aufzuspielen oder Bauteile auszutauschen, von denen man hoffte, dass diese schon ihren Dienst verrichten werden. Man muss eben nur lange genug warten, bis sich eine große Zahl an Kunden beschweren.

Bis dahin bleibt den Besitzern einer neuen Z8 nur die Empfehlung, vor jedem Gebrauch den Sitz der Gurtösen auf Festigkeit zu prüfen bzw. gleich einen Cage zu nutzen, an dem der Gurt befestigt wird. Denn der Schaden kann immens sein, fällt die Kamera einschließlich eines teuren Objektivs aus Brusthöhe auf den Asphalt.

©2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design

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