Faszination Fotografie

Jürgen Pagel

Faszination Fotografie

Faszination Fotografie (selbstverständlich auch bewegte Bilder = Film) – sie verbindet, sie trennt, sie emotionalisiert in dem sie begeistert, traurig macht, nicht Sichtbares zeigt, kleine Dinge groß darstellt. Sie animiert zu Bewegung, sie bringt einen an die (frische) Luft, sie vergesellschaftet, sie macht einsam, sie öffnet den Blick, sie begeistert durch Technik oder durch die Wahl des Motivs. Sie lässt uns Zeitzeugen sein und uns Dinge dokumentieren, die sonst vergessen werden. Sie erinnert uns an schöne, aber auch weniger schöne Momente des Lebens. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir mit einem Smartphone oder mit einer sehr teuren Kameraausrüstung fotografieren. All das oben genannte und noch viel mehr stellen stets einen bleibenden Wert dar, der auch nach vierzig, fünfzig oder mehr Jahren an etwas erinnert und zu einem Teil unseres Lebens geworden ist.

Fotografie und Film schaffen unendlich viel Raum für Interpretationen. Wir würden vieles um uns herum gar nicht mitbekommen, gar nicht wahrnehmen können, wenn es nicht Menschen gäbe, die solche Augenblicke für uns festhalten. Selbst die viel belächelte und bisweilen wenig attraktive Urlaubsbilder-Diashow zeigt uns bewegende Momente aus dem Leben eines Menschen, für den genau dieser Urlaub so sehr wertvoll war – sonst hätte er/ sie die Bilder nicht gemacht und würde sie nicht mit anderen teilen wollen.

Persönliche Entwicklungsschritte

Aus dem anfänglichen „Bilder von etwas machen“ wird Interesse an der Technik selbst. Wir befassen uns mit dem Belichtungsdreieck, mit der Kameratechnik, mit dem Objektivaufbau und der Funktionsweise einer Kamera. Wir lernen etwas über die Regeln der Fotografie und des Films.

Wir entwickeln ein fotografisches Auge und denken bei der Betrachtung eines Gegenstandes daran, wie wir diesen gekonnt in Szene setzen. Wir beachten Dinge, die uns zuvor vollkommen bedeutungslos erschienen. 

Manch einer entdeckt die Liebe für ferne Galaxien, andere wiederum sind von der Makrofotografie fasziniert. Jemand, der zuvor nur Street fotografiert hat, entdeckt plötzlich die Liebe zur Landschaft und zur Natur.


Fotografie geht immer

Fotografie geht immer. Wirklich immer. Egal, ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint. Es gibt kein typisches Fotografiewetter. Es gibt nur mehr oder weniger gute Ausreden, nicht zu fotografieren. Wie hieß es zu analogen Zeiten so schön: Wenn die Sonne lacht, nimm Blende Acht. Schon damals wusste man, dass man auch in der Mittagssonne fotografieren kann. Jemand, der Reportagen fotografiert, kann nicht auf ein bestimmtes Wetter warten – da wartet er unter Umständen ziemlich lange. Wenn jetzt genau in diesem Moment eine schöne Frau vorbeiläuft, die es wert wäre, richtig belichtet zu werden, dann genau jetzt. 10 Sekunden später ist sie weg und kommt u.U. niemals wieder. 


Emotionen wecken und Menschen verbinden

Mit der Fotografie sind wir in der Lage, Emotionen zu wecken. Trauer, Freude, Spaß – all das nur mit einem einzigen Bild. Fotografie kann etwas unverblümt, realistisch und brutal darstellen (Kriegsberichterstattung). Sie kann aber auch Dinge schöner machen, den Blick für das Schöne öffnen. Sie verbindet Menschen (manchmal führt sie auch zur Trennung zweier Menschen, weil es der eine von beiden mit seiner Liebe zur Fotografie übertreibt), führt sie zueinander und bildet durch das gemeinsame Interesse an der Fotografie Freundschaften, die ohne die Fotografie nicht entstanden wären.


Vielseitigkeit

Deine Kamera und Du. Oder Du, Deine Kamera und andere Fotografen:innen. Egal. Wir können für uns allein in die Natur und fotografieren, wir können aber genauso gut einen Fotowalk mit anderen Interessierten machen. Ein gemeinsames Hobby verbindet. Wir haben ein Thema, über das wir uns austauschen können. Wir leiden gemeinsam, weil wir feststellen, dass andere die gleichen Probleme beim Fotografieren haben, wie wir selbst oder wir freuen uns gemeinsam, weil wir für unsere Probleme eine Lösung gefunden haben.


Immer und überall

Drohnen fliegen, schnell fahren, laute Musik hören – alles nicht so einfach. Wir leben in einer Gemeinschaft, wo die Freiheit des einen da aufhört, wo die des anderen anfängt. Vieles von dem, was wir gerne machen würden, ist so ohne Weiteres nicht möglich und meist strengen Regeln unterworfen – ob man das nun mag oder nicht, steht auf einem anderen Blatt und bedarf der Diskussion nicht. Fotografieren geht aber (fast) immer. Wenn nicht mit der großen Kamera, dann mit dem Smartphone. Natürlich gibt es auch zu respektierende Ausnahmen, aber es geht deutlich häufiger als das Fliegen einer Drohne. Wer sich an ein paar Grundregeln hält, wird auf der Straße nicht am Fotografieren gehindert werden und kommt mit viel „Beute“ nach Hause. Wer die Natur achtet und respektiert, wird immer und überall da draußen großartige Bilder machen können. Wer in einer Ausstellung anständig fragt, wird auch dort Bilder machen dürfen, wo es anderen untersagt ist (eigene Erfahrung bei Kunstausstellungen). Es gibt also tatsächlich nur sehr wenig Ausnahmen, bei denen wir unserem Hobby nicht frönen können oder dürfen. Und diese Ausnahmen lässt man dann eben weg.


Geld verdienen

Zu guter Letzt können wir mit unserem Hobby auch noch Geld verdienen, nämlich dann, wenn wir das Hobby zu unserem Beruf machen. Das muss keineswegs sein und viele Fotografen wollen das auch gar nicht. Aber wer ambitioniert und gut genug ist, wird den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und sich darin u.U. durchaus wohl fühlen.


Fazit

Fotografie ist nicht nur etwas Faszinierendes, sondern sie bildet einen wichtigen Baustein in unserer heutigen Art der Kommunikation. Wir „kommunizieren“ fast ausschließlich nur noch über Bilder. Nur wenige Menschen nehmen sich die Zeit, zu lesen. So wird es auch diesem Beitrag ergehen, der ohne ein paar „Eye-Catcher“ nicht auskommt. Einen „reinen“ Text liest weder bei Facebook noch bei Instagram jemand – es werden nur die Bilder angeschaut (und auch dabei nur das erste Bild – die anderen 12 interessieren nicht mehr). Wir sind beeinflusst von Bildern, von statischen und bewegten Bildern. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte heißt es schon immer. Und genau deswegen haben wir das geilste Hobby der Welt.


©2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design

Neunzehn58 Photographie

Kamera von Fujifilm
von Jürgen Pagel 12. Juni 2025
Ich bin immer wieder überrascht (nein, nicht wirklich), wie YouTuber und damit wirklich fast alle YouTuber gemeint, die sich mit Kameras und Fotografie beschäftigen, sich mit Meldungen über ein neues Kameramodell geradezu überschlagen. Kaum ist es veröffentlicht, findet man in den kommenden 14 Tagen keinen Kanal, in dem nicht genau über diese Kamera, auf die angeblich alle gewartet haben, gesprochen wird. Diesmal ist es die Nachfolgerin der Fujifilm X-E4, die Fujifilm X-E5. Die X-E4 war kein Flop, sondern eher ein Liebhaberstück mit kleiner, aber treuer Fangemeinde. Sie verkaufte sich solide, aber nicht in dem Maße, dass Fujifilm sie weitergeführt hätte. Daher kann man sagen: kein „Verkaufsschlager“ im Mainstream, aber ein Achtungserfolg unter Kennern. Nun ist der Vorhang für das Nachfolgemodell gefallen.
Frau auf E-Scooter
von Jürgen Pagel 7. Juni 2025
Nur zwei Wochen mit dem E-Scooter (Segway Ninebot Max G3) zeigen mir als Radfahrer wichtige Unterschiede hinsichtlich Agilität, Lenk- und Bremsverhalten auf, die VOR der ersten Fahrt oder dem ersten Bodenkontakt wichtig wären zu wissen.
Ski fahrende Kinder
von Jürgen Pagel 2. Juni 2025
Anfänger erhalten viele Empfehlungen, die nur schwer umzusetzen sind, weil sie ein Mindestmaß an technischem Verständnis voraussetzen. Ok, das Belichtungsdreieck sollte tatsächlich verinnerlicht sein. Aber vieles andere überfordert. Die Folge ist häufig misslungene Bilder, die trotzdem den Weg in die sozialen Medien finden – mit der Konsequenz teils harscher Kritik, welche nicht gerade dazu motiviert, weiter zu fotografieren. Deswegen habe ich fünf Tipps für Dich als Einsteiger und Anfänger in der Fotografie, die Dir helfen werden, Dich mehr mit Deinen Bildern und Deiner Kamera auseinanderzusetzen und die dazu geeignet sind, Deine Bilder mit der Kamera besser zu machen, die Du gerade zur Hand hast.
E-Scooter in Reih und Glied
von Jürgen Pagel 2. Juni 2025
Ein kurzes Resümee nach hundert Kilometern. Ich habe mir den E-Scooter von Segway nicht gekauft, um umweltschonend unterwegs zu sein. Denn der muss mit Strom geladen werden, der zwar aus meiner Öko-Steckdose kommt, aber ich habe weder eine Solaranlage auf dem Dach, noch erzeuge ich den Strom dafür durch Treten auf dem Fahrrad-Hometrainer. Und hergestellt werden musste er ja auch - mit Aluminium, seltenen Erden und anderem mehr.
Fantasy Göttin
von Jürgen Pagel 1. Juni 2025
Diesmal geht es um die Aussagen, die häufig als Lösung für das „richtige“ Fotografieren oder für Krisensituationen verkauft werden. Eine kritische Betrachtung tut Not und jeder, der sich in einer fotografischen Krise befindet, sollte sich bewusst sein, dass Phrasen schnell gedroschen sind und meist dazu dienen, schnelle, universelle und dennoch selten funktionierende Lösungen zu verkaufen. Deswegen beachtet bitte, dass ich keine Tipps geben möchte, was richtig oder falsch ist. Es ist stets eine individuelle Betrachtung erforderlich, um Ratschläge zu geben und die eigenen Erfahrungen müssen nicht zu dem passen, was Du im Besonderen erwartest.
Frau auf E-Scooter
von Jürgen Pagel 21. Mai 2025
Als Fotograf mobil unterwegs: Warum ein E-Scooter wie der Segway Max G3 D ein echter Vorteil im Fotoalltag ist. Flexibler arbeiten, neue Locations erreichen und Gelenke schonen – erfahre, wie moderne Mobilität die Fotografie verändert.
Drachen Mythos
von Jürgen Pagel 18. Mai 2025
Mythen sind traditionelle Erzählungen, die sich Menschen seit Jahrhunderten erzählen, um die Welt, das Leben oder bestimmte Phänomene zu erklären. Sie stammen oft aus frühen Kulturen und Religionen und haben meist einen symbolischen, belehrenden oder erklärenden Charakter. In der Fotografie halten sich viele Mythen hartnäckig. Sie stammen überwiegend aus einer Zeit, in der die Kamera- und die Technik des Fotografierens in den Kinderschuhen steckte, wie beispielsweise „Wenn die Sonne lacht, nimm‘ Blende 8“.
Jubelndes Publikum im gleißenden Scheinwerferlicht
von Jürgen Pagel 5. Mai 2025
Eine Sigma BF ist kein Gamechanger. Wenn ein Hersteller die Einstellungsmöglichkeiten seiner Kamera deutlich reduziert und dieses als wichtige Essenz der Fotografie verkauft, wird das angesichts des Preises von 2.400 Euro zum Marketing-Gag. Die Specs sind bescheiden und jede Einsteigerkamera für unter 1.500 Euro verfügt über die Leistung, die eine Sigma BF erbringt. Das diese aus einem Aluminiumblock gearbeitet, gefräst und geschliffen wurde, mag beeindruckend sein, aber einen Nutzen hat davon kein Fotograf. Eine Fujifilm GFX100RF begeistert mich tatsächlich auf Grund der Bildqualität und über 5.000 Euro sind für eine Mittelformat-Kamera schon fast ein Schnäppchen. Dennoch ist sie kein Gamechanger, weil sie die Motivsuche, die Bildkomposition und das Können des Fotografen zwar im positiven Sinn unterstützt, aber eben nicht ersetzen kann. Man muss sehr gut fotografieren können, um mit einer Kamera aus dieser Klasse (ohne IBIS), großartige Bilder zu erzeugen.
Fujifilm GFX100RF
von Jürgen Pagel 3. Mai 2025
Eine der meines Erachtens besten Neuerscheinungen im Jahr 2025 ist die Fujifilm GFX100RF, eine kompakte Mittelformatkamera mit einem festverbauten Objektiv.
Sony Vollformatkamera
von Jürgen Pagel 30. April 2025
Die kurze Antwort: Nicht immer. Ob ein Vollformatsensor tatsächlich einem APS-C-Sensor überlegen ist, hängt stark vom Anwendungsfall ab. Es gibt objektive Unterschiede zwischen den Sensorformaten, aber „besser“ ist nicht automatisch gleich „Vollformat“.
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