Kleinigkeiten

Jürgen Pagel

"Achte vor allem auf die "Kleinigkeiten" - sie sind es, die das Große wirklich wertvoll machen.

Wie oft gehen wir an etwas achtlos vorbei und entdecken erst auf den zweiten oder dritten Blick, was uns bisher entgangen ist. Ich glaube, dass es eher die Regel als die Ausnahme ist.
Getrieben von Terminplänen, von Anordnungen und Anweisungen, denen wir uns tagtäglich ausgesetzt sehen, werden wir achtlos und verlieren den Blick für's Wesentliche. Und das ist nicht immer das Große und Ganze, sondern das sind vielmehr die Dinge, die uns unwichtig und unbedeutend erscheinen - allzuoft jedoch das "Salz in der Suppe" sind und zum Gelingen unserer Vorhaben einen großen Beitrag leisten.

Offene Augen und ein offenes Herz offenbaren gerade in der Fotografie Dinge am Wegesrand, an denen Du schon einige Male vorbei gelaufen bist, ohne deren Wert zu schätzen.
Ein Strauch, ein Baum, ein Blatt, eine einsame Blüte - manche nennen das ein "fotografisches Auge". Dieses spezielle "Auge", dieser Blick sind das Ergebnis jahrelanger Fotografie.

Dieser Blick kommt nicht von selbst, einfach so. Sondern er will trainiert werden. Dazu bedarf es vor allem Zeit und Geduld. Der Anfänger tendiert dazu, zunächst alles zu fotografieren, was ihm vor die Linse kommt. In der Bearbeitung seiner Bilder oder bei einer späteren Durchsicht, ist er einigermaßen überrascht, was er alles fotografiert hat. Nicht selten sind - detailliert betrachtet - 99% Ausschuss. Genau so entwickelt Du ein Auge für das Wesentliche, für die Komposition einer Fotografie.

Vermeintliche Kleinigkeiten, das was Deinem Auge bei oberflächlicher Betrachtung entgeht, ist es besonders wert, festgehalten zu werden. Den entscheidenden Moment, die nicht wiederkehrende, die nicht reproduzierbare Komposition festzuhalten - das ist in "meinen Augen" die wirkliche Fotografie. Das mag jeder anders sehen (wollen) und gerne darfst Du dazu einen Kommentar hinterlassen.


Achtsame Fotografie ist die Auseinandersetzung mit dem Detail. Mit dem, was dem menschlichen Auge bei oberflächlicher Betrachtung verborgen bleibt. Dazu bedarf es der inneren Bereitschaft und dem Willen, solche Details auch wahrnehmen zu wollen.

Technik? Im Detailformat (auch Close Up genannt) benötigt es kein Vollformat und kein Mittelformat. APS-C oder MFT sind die Sensorgrößen der Wahl. Makroobjektive können, müssen aber nicht sein. Denn Makro ist nicht das Ziel. Im Grund geht das mit jedem handelsüblichen Objektiv. Ich verwende gerne Vintage-Objektive, z.B. das Helios 44M 58mm f/2.0 oder das Minolta Rokkor 50mm f/1.2. Blendenzahlen zwischen 1.2 und 2.0 sind ideal, damit eine gute Freistellung gelingt. Berücksichtigen solltest Du dabei, dass der Schärfenbereich verschwindend gering wird. Überlege Dir also vorher genau, wo Du die Schärfe haben willst.

Ansonsten? Probiere es aus!


© Jürgen Pagel LICHTWERK.DESIGN

Neunzehn58 Photographie

Kamera von Fujifilm
von Jürgen Pagel 12. Juni 2025
Ich bin immer wieder überrascht (nein, nicht wirklich), wie YouTuber und damit wirklich fast alle YouTuber gemeint, die sich mit Kameras und Fotografie beschäftigen, sich mit Meldungen über ein neues Kameramodell geradezu überschlagen. Kaum ist es veröffentlicht, findet man in den kommenden 14 Tagen keinen Kanal, in dem nicht genau über diese Kamera, auf die angeblich alle gewartet haben, gesprochen wird. Diesmal ist es die Nachfolgerin der Fujifilm X-E4, die Fujifilm X-E5. Die X-E4 war kein Flop, sondern eher ein Liebhaberstück mit kleiner, aber treuer Fangemeinde. Sie verkaufte sich solide, aber nicht in dem Maße, dass Fujifilm sie weitergeführt hätte. Daher kann man sagen: kein „Verkaufsschlager“ im Mainstream, aber ein Achtungserfolg unter Kennern. Nun ist der Vorhang für das Nachfolgemodell gefallen.
Frau auf E-Scooter
von Jürgen Pagel 7. Juni 2025
Nur zwei Wochen mit dem E-Scooter (Segway Ninebot Max G3) zeigen mir als Radfahrer wichtige Unterschiede hinsichtlich Agilität, Lenk- und Bremsverhalten auf, die VOR der ersten Fahrt oder dem ersten Bodenkontakt wichtig wären zu wissen.
Ski fahrende Kinder
von Jürgen Pagel 2. Juni 2025
Anfänger erhalten viele Empfehlungen, die nur schwer umzusetzen sind, weil sie ein Mindestmaß an technischem Verständnis voraussetzen. Ok, das Belichtungsdreieck sollte tatsächlich verinnerlicht sein. Aber vieles andere überfordert. Die Folge ist häufig misslungene Bilder, die trotzdem den Weg in die sozialen Medien finden – mit der Konsequenz teils harscher Kritik, welche nicht gerade dazu motiviert, weiter zu fotografieren. Deswegen habe ich fünf Tipps für Dich als Einsteiger und Anfänger in der Fotografie, die Dir helfen werden, Dich mehr mit Deinen Bildern und Deiner Kamera auseinanderzusetzen und die dazu geeignet sind, Deine Bilder mit der Kamera besser zu machen, die Du gerade zur Hand hast.
E-Scooter in Reih und Glied
von Jürgen Pagel 2. Juni 2025
Ein kurzes Resümee nach hundert Kilometern. Ich habe mir den E-Scooter von Segway nicht gekauft, um umweltschonend unterwegs zu sein. Denn der muss mit Strom geladen werden, der zwar aus meiner Öko-Steckdose kommt, aber ich habe weder eine Solaranlage auf dem Dach, noch erzeuge ich den Strom dafür durch Treten auf dem Fahrrad-Hometrainer. Und hergestellt werden musste er ja auch - mit Aluminium, seltenen Erden und anderem mehr.
Fantasy Göttin
von Jürgen Pagel 1. Juni 2025
Diesmal geht es um die Aussagen, die häufig als Lösung für das „richtige“ Fotografieren oder für Krisensituationen verkauft werden. Eine kritische Betrachtung tut Not und jeder, der sich in einer fotografischen Krise befindet, sollte sich bewusst sein, dass Phrasen schnell gedroschen sind und meist dazu dienen, schnelle, universelle und dennoch selten funktionierende Lösungen zu verkaufen. Deswegen beachtet bitte, dass ich keine Tipps geben möchte, was richtig oder falsch ist. Es ist stets eine individuelle Betrachtung erforderlich, um Ratschläge zu geben und die eigenen Erfahrungen müssen nicht zu dem passen, was Du im Besonderen erwartest.
Frau auf E-Scooter
von Jürgen Pagel 21. Mai 2025
Als Fotograf mobil unterwegs: Warum ein E-Scooter wie der Segway Max G3 D ein echter Vorteil im Fotoalltag ist. Flexibler arbeiten, neue Locations erreichen und Gelenke schonen – erfahre, wie moderne Mobilität die Fotografie verändert.
Drachen Mythos
von Jürgen Pagel 18. Mai 2025
Mythen sind traditionelle Erzählungen, die sich Menschen seit Jahrhunderten erzählen, um die Welt, das Leben oder bestimmte Phänomene zu erklären. Sie stammen oft aus frühen Kulturen und Religionen und haben meist einen symbolischen, belehrenden oder erklärenden Charakter. In der Fotografie halten sich viele Mythen hartnäckig. Sie stammen überwiegend aus einer Zeit, in der die Kamera- und die Technik des Fotografierens in den Kinderschuhen steckte, wie beispielsweise „Wenn die Sonne lacht, nimm‘ Blende 8“.
Jubelndes Publikum im gleißenden Scheinwerferlicht
von Jürgen Pagel 5. Mai 2025
Eine Sigma BF ist kein Gamechanger. Wenn ein Hersteller die Einstellungsmöglichkeiten seiner Kamera deutlich reduziert und dieses als wichtige Essenz der Fotografie verkauft, wird das angesichts des Preises von 2.400 Euro zum Marketing-Gag. Die Specs sind bescheiden und jede Einsteigerkamera für unter 1.500 Euro verfügt über die Leistung, die eine Sigma BF erbringt. Das diese aus einem Aluminiumblock gearbeitet, gefräst und geschliffen wurde, mag beeindruckend sein, aber einen Nutzen hat davon kein Fotograf. Eine Fujifilm GFX100RF begeistert mich tatsächlich auf Grund der Bildqualität und über 5.000 Euro sind für eine Mittelformat-Kamera schon fast ein Schnäppchen. Dennoch ist sie kein Gamechanger, weil sie die Motivsuche, die Bildkomposition und das Können des Fotografen zwar im positiven Sinn unterstützt, aber eben nicht ersetzen kann. Man muss sehr gut fotografieren können, um mit einer Kamera aus dieser Klasse (ohne IBIS), großartige Bilder zu erzeugen.
Fujifilm GFX100RF
von Jürgen Pagel 3. Mai 2025
Eine der meines Erachtens besten Neuerscheinungen im Jahr 2025 ist die Fujifilm GFX100RF, eine kompakte Mittelformatkamera mit einem festverbauten Objektiv.
Sony Vollformatkamera
von Jürgen Pagel 30. April 2025
Die kurze Antwort: Nicht immer. Ob ein Vollformatsensor tatsächlich einem APS-C-Sensor überlegen ist, hängt stark vom Anwendungsfall ab. Es gibt objektive Unterschiede zwischen den Sensorformaten, aber „besser“ ist nicht automatisch gleich „Vollformat“.
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