Tipps für Profilfotos in Dating-Apps
Profilfotos in Dating-Apps

- Besonders beliebt sind sogenannte Close Up's, also Bilder, auf denen das Gesicht bis maximal zur Schulterpartie zu sehen ist.
- Ein Ganzkörperfoto ist grundsätzlich nicht falsch, auch wenn Du in manchen Ratgebern genau das liest. Zeigt es doch Deine Figur, Deine Haltung und Deinen Kleidungsstil am Besten.
- Mindestens genauso wichtig wie das Motiv selbst, ist die Wahl des Hintergrundes. Und hierbei unterscheidet sich das Handy definitiv von einer professionellen Kamera. Mit einem Handy wird es Dir nur mit technischer Zusatzausstattung oder entsprechenden Apps gelingen, das Motiv - also Dich selbst - freizustellen. Von einer Freistellung spricht man, wenn das Hauptmotiv scharf und der Hintergrund verschwommen mit möglichst weichem Bokeh zu sehen ist. Handy's haben auf Grund ihrer Kamerakonstruktion und ihrer extremen Weitwinkeligkeit keine Möglichkeit, diese Freistellung zu erreichen. Der professionelle Fotograf dagegen entscheidet über die Wahl seines Objektivs und der jeweiligen Blendenöffnung über einen Bereich der Schärfentiefe, den er selbst bestimmen kann. Unruhige oder unpassende Hintergründe (Disco, Baustellen, Baustellenzäune, Wohngegend, viele Häuser usw.) sind eher ungünstig und lenken vom eigentlichen Motiv - nämlich Dir - ab.
- Zeige Deine Augen. Ein offenes Auge lässt tief in die Seele blicken. Schaue dabei nicht unbedingt direkt in die Kamera, vermeide aber die zusammen gekniffenen Augen beim direkten Blick in die Sonne.
- Aufnahmen bei Sonnenlicht werden in aller Regel sehr warmtönig. Nehme diesen Farbton auf und kleide Dich entsprechend. Ein Fotograf wird Dir hier die richtigen Tipps geben.
- Vermeide Aufnahmen in einem Studio. Sie wirken allzuoft gestellt und zumeist unnatürlich. Besser ist es, sich draußen zu bewegen und mit kurzen Belichtungszeiten zu arbeiten, um Bewegungen einzufrieren oder leichte Wischeffekte zu erzeugen. Das verleiht dem Bild und damit Dir eine besondere Dynamik.
- Wähle für Rating-Portale legere Kleidung. Anzug und Krawatte sind für Business-Fotos absolut in Ordnung. Aber das will auf Dating-Apps im Grunde niemand wirklich sehen. T-Shirt mit Jacke oder Pulli, Jeans mit Hemd oder Bluse, nette Accessoires wie z.B. eine lockeren Schal oder dezenter Schmuck machen sich immer gut und lockern die Bildansicht auf.
- Extrem viel Schminke erschwert die Bildbearbeitung. Am Schlechtesten ist Bräunungscreme, Sun-Blocker und großflächige Abdeckung von Hautunreinheiten - genau in dieser Kombination. Die Bilder wirken künstlich und jeder sieht sofort, dass Du etwas zu kaschieren versuchst. Denke daran, irgendwann triffst Du Deinen "neuen" Partner oder Deine Partnerin auch ungeschminkt und dann ist die Überraschung meist groß.
- Das führt gleich zum nächsten Punkt! Lass' die Filter weg! Unbedingt. Das ist gut gemeint, jedoch in der Mehrzahl der Fälle schlecht gemacht und nicht kontrollierbar. Ein Fotograf wird so ein Bild stets individuell passend zur Persönlichkeit bearbeiten und auf den Einsatz von Filtern, wie Weichzeichner, Fading-Effekte u.ä. verzichten.
- Retusche. Die Haut muss nicht glatt, wie ein Kinderpopo sein. Das ist sie nämlich spätestens ab der Pubertät nur noch bei sehr wenigen Menschen. Pickel dürfen kaschiert werden. Die sind in der Regel temporär und auch sonst nicht da. Aber eine Narbe ist nun mal vorhanden und gehört zu Dir. Also bleibt sie, wo sie ist. Ganz schlimm sind Bilder - wie man sie leider tagtäglich auf Instagram zu sehen bekommt, bei denen der Augenabstand und die Gesichtsform ebenso verändert werden, wie die Figur selbst. Ein Kunde berichtete mir von einem Dating, bei dem die betreffende Dame noch nicht einmal ihr eigenes Bild verwendete, sondern das einer Freundin. Sie selbst war stark übergewichtig und wollte unbedingt vermeiden und mit anderen Eigenschaften überzeugen - was erwartungsgemäß voll daneben ging.
- Bleibe authentisch. Verstelle Dich nicht dem Foto zu liebe. Werfe Dich nicht in Posen (und lasse Dich dazu auch nicht von einem Fotografen verleiten), die Du nie gelernt hast und nicht das darstellen, was und wer Du bist. Zeige Dich nicht sexy und frivol, wenn Du in Wirklichkeit zum Küssen das Licht ausmachst.
- Hände in die Hosentaschen ist ok, aber lass' die Daumen herausschauen.
- Stehe oder sitze stets asymmetrisch. Nehme keine symmetrischen Posen ein, das wirkt sofort extrem gekünstelt.
- Lass' Dich aus unterschiedlichen Winkeln aufnehmen, wechsele die Posen, lass' viele Fotos machen. Bei meinem letzten Shooting bin ich mit mehr als 400 Bildern von meinem Kunden gekommen - verwendet haben wir letztendlich 13 davon.
- Achte darauf, dass der Fotograf auch mit unterschiedlichen Brennweiten arbeitet. Jede dieser Brennweiten erzeugt einen anderen Look. So hast Du hinterher eine größere Auswahl an Perspektiven.

Fazit
Es lohnt sich, ein paar Euro mehr auszugeben und Fotos für Dating-Apps von einem Profi machen zu lassen. Er weiß in aller Regel, auf was es ankommt und Du erhältst eine professionelle Bildbearbeitung, die dem Zweck und dem Anspruch gerecht wird. Mit dem "richtigen" Foto erhöht sich die Trefferquote signifikant.
Ich persönlich führe vor jedem Shooting mit einer Kundin oder einem Kunden ein persönliches Vorgespräch. Ich möchte meine Kunden kennenlernen, ihre Stärken und ihre Schwächen erkennen, um vor allem die Stärken fotografisch in Szene zu setzen. So ein Shooting kann dann gerne auch einmal 2-3 Stunden dauern. Aber die Ergebnisse können sich sehen lassen. Ich finde, jede und jeder hat es verdient, toll auszusehen.
© Jürgen Pagel 2022 LICHTWERK.DESIGN
Neunzehn58 Photographie







