Und schon wieder Tipps für Anfänger

Jürgen Pagel

Etwas andere Tipps für Anfänger

Wir alle haben mal klein angefangen und waren froh über jeden Tipp, den wir bekommen haben. Wir haben das bisweilen als Besserwisserei empfunden, aber die Meister ihres Fachs wussten es tatsächlich auch besser. Viele Tipps, die ich heute in der Fotografie erhalte, hätte ich lieber  zu Beginn meiner Arbeit als Fotograf gewusst. So auch diese.

1. Habe keine Angst, Fehler zu machen
Ich bin überzeugt, dass Du am meisten lernst, wenn Du Fehler machst. Eine vergessene Speicherkarte bei einem Shooting ist ein wesentlich größerer Lerneffekt, als wenn Dir jeder erzählt, dass Du Deine Speicherkarte nicht vergessen sollst. 
Speicherkarte vergessen, wachsen, Fehler nicht öfter machen. Umso sicherer. Also vergesse endlich Deine Speicherkarte.

2. Versuche nicht alles wissen zu wollen.
Sei auch mal mit dem zufrieden, was Du schon weißt. Lerne, den Prozess zu lieben und nicht nur das Ergebnis. Logisch kommt irgendwann der Punkt, an dem Du abliefern musst und das Ergebnis allein zählt. Aber bis dahin genieße den Prozess, habe Spaß daran und freu‘ Dich, auch wenn nicht jedes Foto ein Hingucker ist.

3. Viele von uns kennen das: die Angst, nicht gut genug zu sein. Das lähmt Dich und schürt permanent Selbstzweifel.
Geh‘ in die Öffentlichkeit. Zeige Deine Bilder. Sie werden nicht jedem gefallen. Stehe dazu und denke Dir, dass Du noch nicht so gut bist, wie Du gerne wärst.

4. Stelle Dich der Kritik.
Aber nicht von jedem. Suche Dir Kritiker, die besser sind als Du selbst. Leute, die genauso gut, schlecht oder schlechter sind als Du, sind Dir keine Hilfe. Gerade in den Anfänger-Gruppen in den sozialen Medien sind Profis oftmals unerwünscht. Das ist falsch. Denn nur von denen kannst Du lernen. Dich ständig von Leuten beraten zu lassen, die es selbst auch nicht besser können, ist nicht zielführend.

5. Was denken die anderen?
Es wird immer jemand geben, der es besser weiß. Egal. Es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Meinung und einer Kritik. Zu sagen, das Bild gefällt mir – oder nicht, ist eine Meinung. Ein Kritiker wird Dir genau erklären, was ihm nicht gefällt und was Du hättest besser machen können, damit es gefällt. Ansonsten ist es egal, was andere denken.

6. Vergleiche Dich nicht nur mit den Besten.
Das kann sehr frustrierend sein. Vergleiche Dich besser mit Dir selbst. Wie haben Deine Bilder ausgeschaut, als Du angefangen hast, wie sehen sie jetzt aus? Das zeigt Deine Entwicklung und darauf kannst Du Stolz sein – irgendwann. Sich Vorbilder zu suchen und diese kopieren zu versuchen ist vollkommen ok. Aber Du musst nicht alles ganz genau so machen, wie sie.

7. Mach‘ die verdammte Arbeit.
Planen und organisieren ist wichtig. Aber komm‘ vor allem in die Umsetzung. Das nimmt Dir niemand ab. Da musst Du schon selbst ran.

8. Mach‘ auch mal Pause.
Genieße etwas anderes – Spazieren gehen, Tretboot fahren, sich mit der Familie beschäftigen. Raus aus dem Hamsterrad. Das macht den Kopf frei und gibt Dir neue Energie.

9. Lese Bücher.
Richtige Bücher. Also die mit den Blättern aus Papier. Das haptische Erlebnis des Umblätterns, kann Dir keine PDF und kein E-Book geben. Bücher kannst Du übrigens auch überall mit hinnehmen.

©2024 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design

Neunzehn58

von Jürgen Pagel 06 Mai, 2024
Jeder Fotograf kennt Phasen, in denen man seine Kamera am liebsten in irgendeiner verstauben lassen möchte. Frust baut sich auf, die Motivation ist auf dem Tiefpunkt angelangt.
05 Mai, 2024
Warum ein Wasserzeichen bzw. eine Signatur? Grundsätzlich ist jede Fotografie urheberrechtlich geschützt. Daran ändert auch ein Verkauf des Bildes nichts. Das Urheberrecht verbleibt beim Eigentümer, dem Ersteller der Fotografie. Wird das Bild gegen den Willen (außerhalb eines Vertragswerkes) des Eigentümers verwendet, stellt dies einen Verstoß gegen das Urheberrecht dar. Der Rechteinhaber ist somit berechtigt, einen Schadensersatz geltend zu machen. Die Spanne liegt nach geltender Rechtsprechung zwischen 50-375 Euro pro Bild - je nachdem, ob das Bild gewerblich genutzt wurde oder lediglich der Urheber nicht genannt worden ist. Allerdings handelt es sich in der Rechtsprechung jeweils um Einzelfälle. Eine anwaltliche Beratung ist in jedem Fall vorzuziehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Bild durch eine Signatur geschützt wurde oder nicht, denn dieser Umstand ändert nichts am Urheberrecht.
von Jürgen Pagel 29 Apr., 2024
Folgende beiden Aussagen finden sich im Netz und hört man in diversen Workshops immer wieder mit der sicherlich guten Absicht, einem Anfänger den Spaß an der Fotografie nicht zu vermiesen. Aber stimmt das wirklich oder ist nur die halbe Wahrheit. Wie so oft lautet die Antwort des vielzitierten Radio Eriwan*): „Im Prinzip ja. Aber es kommt darauf an …“. Auf was es ankommt und unter welchen Voraussetzungen diese „Weisheiten“ eine unbefriedigende Antwort darstellen, möchte ich dem nachfolgenden Beitrag erläutern.
von Jürgen Pagel 23 Apr., 2024
Die Darstellung des Hintergrundes wird maßgeblich durch die Brennweite beeinflusst. Bei gleicher Blende (hier f/2.8), die für Schärfentiefe verantwortlich ist, verändert sich die Bildwirkung bei verschiedenen Brennweiten maßgeblich.
von Jürgen Pagel 22 Apr., 2024
Ich bin mir bewusst, dass dies ein langer Text ist und viele das nicht gerne lesen. Aber keiner kann sagen „Das habe ich nicht gewusst“. Ich bin auch kein Freund von Aussagen wie „dieses Objektiv musst Du haben“ oder „das ist das Beste“ oder „kaufe diese Kamera oder keine“. Das ist alles sehr vielschichtiger, als es auf den ersten Blick den Anschein hat, und bedarf sorgfältiger Überlegungen, um nicht in die Kostenfalle zu tappen oder dem G.A.S. (Gear Acquisition Syndrome) zu verfallen.
von Jürgen Pagel 21 Apr., 2024
Food-Fotografie ist kein Hexenwerk. Jedem können großartige Food-Fotos gelingen. Statt mehrere Flat-Lays zu kaufen – diese sind im Verbund teuer (ca. 400 Euro für 5-8 Stück), reicht auch eine Tischlerplatte, die entsprechend lackiert werden kann. Anleitungen dazu finden sich im Internet. Abschatter und Reflektoren gehören zur Ausrüstung eines jeden Fotografen. Und wer sich an das Blitzen nicht herantraut, fotografiert mit Tageslicht. Der Einstieg ist einfach. Mit der nötigen Übung und immer besser werdenden Ergebnissen kommt die Professionalität.
von Jürgen Pagel 17 Apr., 2024
Im Prinzip gilt ein allgemeines Betretungsrecht der freien Landschaft. Doch das bedeutet nicht, man darf überall und jederzeit herumspazieren. So sind Naturschutzgebiete ebenso tabu wie dauerhaft genutzte Flächen, etwa Weinberge oder Obstkulturen. Das heißt, sie dürfen nur auf Wegen betreten werden. Felder, Wiesen und Weiden sind tabu, wenn sie in einer Nutzung sind. Das heißt, zwischen Aussaat und Ernte beziehungsweise bis zur Mahd hat außer dem Landwirt niemand etwas auf den Flächen zu suchen. Das gilt auch, wenn kein Zaun und kein Schild extra darauf hinweisen. Auch gilt – das ist in den Landesverordnungen geregelt – in der Brut- und Setzzeit eine Leinenpflicht für Hunde.
von Jürgen Pagel 11 Apr., 2024
Spontan ist prima. Spontan ist spannend. Aber selbst spontane Fotos bedürfen in der Kamera einer gewissen Grundeinstellung, damit es schnell geht, wenn es darauf ankommt.
von Jürgen Pagel 09 Apr., 2024
Aus "Lichtwerk.Design" wird Neunzehn58. Dieser ungewöhnliche Name hat mein Geburtsjahr als Hintergrund und findet im Internet in diesem Zusammenhang keine Verwendung - außer als Domain für den Relaunch. Das ist gut so. Nicht so gut waren häufige Verwechslungen mit dem Namen Lichtwerk.Design, den sich offensichtlich viele zu eigen gemacht haben. Meine Homepage ist (aus technischen Gründen) weiterhin auch unter https://lichtwerk.design erreichbar. Neunzehn58 wird auf diese Page weitergeleitet, so dass Sie mit beiden Webadressen zum gleichen Ziel kommen.
von Jürgen Pagel 09 Apr., 2024
… so ein paar Dinge, die müssen einfach raus. Ihr kennt das, oder? Was mir in der letzten Zeit in der Fotografieszene echt auf den Zeiger geht (inspiriert von Cliff Kapatais).
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